REConsORT
Hemma von der Schönen Au
und
Petra Christiane Wurz
renaissancerecorders, recordings, electronics
Eine programmatische Mischung aus Soloconsort und Feedbackflöten oder Die Entstehung einer Cremeschnitte als musikalische Form betrachtet:
Grundlage ist immer wieder derselbe „cantus firmus“ (irgend ein damaliger Ohrwurm in Pfundsnoten) als Klanggerüst, darüber und darunter werden Schicht für Schicht, loop für loop die anderen kontrapunktischen Melodien gelegt, bis alle autarken aber dennoch harmonisch verbundenen Melodien ein fertiges meist fünfstimmiges Musikstück geworden sind. Diese “alten“ Musikstücke bilden selbst wieder die Blätterteigschichten, zwischen welche die modernen Improvisationen als Creme kommen: Eine kräftige Mischung aus den mikroskopisch vergrößerten Einzelkomponenten der Instrumentalklänge sowie elektronischer Verfremdung derselben.
Den unvermeidlichen Zuckerguss bildet der charakteristische Klang der historischen Instrumentenfamilie: Das Flutes doulces – Consort (ein Ensemble von Instrumenten derselben Art, aber verschiedener Größe) oder anders gesagt: Der durch menschlichen Atem betriebene Synthesizer des 16. Jahrhunderts schlechthin - obertonarm aber dadurch reich an Differenztönen.
Die gelungene Renaissance-Cremeschnitte zeichnet sich also folgendermaßen aus: Die Vielfalt in der Einfalt erzeugt bei stimmiger Proportionierung eine ausgewogene Ganzheit. Und wie für die heutige Cremeschnitte gilt auch hier: Die gegensätzliche Konsistenz fördert den Genuss !
Text copyright: Hemma Geitzenauer
Konzept: Petra Wurz und Hemma Geitzenauer